Ohne Rasierschaum, Rasierseife oder Rasiergel funktioniert die Nassrasur nicht. Die Pflegeprodukte vor der Rasur machen die Barthaare weich und verhindern eine Irritation der Haut. Die Rasierklinge gleitet besser auf der Haut und die Stoppeln stellen sich auf, was das Rasieren vereinfacht. Wer das Rasieren zu einem Ritual machen will, kann anstatt von Rasierschaum eine Rasierseife verwenden.
Rasierseife: Eigenschaften und Inhaltsstoffe
Anders als Rasierschaum hat Rasierseife im Selbsttest eine cremige Konsistenz. Dafür muss die Rasierseife mit Wasser und einem Rasierpinsel aufgeschäumt werden. Experten empfehlen einen Rasierpinsel mit Dachshaar. Andere Rasierpinsel gehen aber genauso gut. Trotzdem ist das Herstellen von Rasierseife aufwendiger als die Verwendung von Rasierschaum aus der Dose. Wenn Sie dazu aber einen hochwertigen Rasierpinsel verwenden, entsteht ein ganz neues luxuriöses Rasiergefühl. Durch den stabilen Rasierschaum werden auch feinere Barthaare besonders gut auf die Rasur vorbereitet. Der Schaum von Rasierseife hat einen alkalischen Wert. Das bedeutet, dass die Gesichtshaut leicht aufgeweicht wird und die Barthaare weiter aus den Poren herausstehen.
Die beste Rasierseife braucht keine künstlichen Inhaltsstoffe. So versorgen beispielsweise ölhaltige Rasierseifen die Haut mit Feuchtigkeit, schäumen aber weniger stark. Der Duft von Rasierseifen kann speziell auf Männer oder Frauen ausgerichtet sein. Oft werden aber auch Rasierseifen mit einem neutralen und weniger stark ausgeprägtem Duft angeboten und von Männern wie Frauen dankbar angebommen.
Weitere Duftstoffe in Rasierseifen können sein:
- Sandelholz
- Avocado Öl
- Kokosöl
- Pfefferminzöl
- Mandelöl
Pflegestoffe können Ziegenmilch, Lanolin, Honig, Aloe-Vera-Gel, Kräuter, Vitamine und Heilpflanzen sein. Auch der Bereich, in dem die Rasierseife verwendet wird, ist definiert. So gibt es Rasierseifen für den Bart, die Haut und Rasierseife für die Intimregion. Je mehr Inhaltsstoffe enthalten sind, umso größer ist die Gefahr von Hautirritationen. Veganer finden inzwischen eine Vielzahl an veganen Rasierseifen, was auf der Verpackung ersichtlich ist. Sensitive Rasierseife ist frei von Mineralöl, Parabenen, künstlichen Farbstoffen und Silikonen. Jeder Hersteller verwendet sein eigenes Rezept zur Herstellung von Rasierseife. Angefangene Rasierseife sollte meist innerhalb von 12 Monaten aufgebraucht werden.
Worin unterscheidet sich Rasierseife von normaler Seife?
Rasierseife ist im Gegensatz zu normaler Seife mit ihren vielen Tensiden nicht auf das Reinigen der Haut ausgelegt. Die verwendeten Öle in Rasierseife erzeugen einen stabilen Schaum, der nicht wie bei normaler Seife sofort zerrinnt.
Rasierseife aufschlagen
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Langjährige Verwender von Rasierseife benötigen für das Aufschlagen des Schaumes rund 30 Sekunden. Weichen Sie den Rasierpinsel rund eine Minute in warmem Wasser ein. Streifen Sie überschüssiges Wasser ab und streichen Sie mit dem Pinsel mehrmals über den Tiegel der Rasierseife, bis die Seife gut am Pinsel haftet und geben Sie die Seife in die Rasierschale.
Nun gibt es verschiedene Techniken, wie Sie den Schaum aufschlagen können. Sie können die Seife mit dem Pinsel rühren, stampfen oder den Pinsel hin und her schlagen, damit Rasierschaum entsteht. Danach wird der Rasierschaum mit dem Rasierpinsel mit kreisenden Bewegungen auf die Haut aufgetragen. Die Einwirkzeit liegt bei rund drei Minuten. Rasierseifen ohne Tiegel können direkt auf der Haut aufgeschäumt werden. Die Aufbewahrung der Rasierseife ohne Behältnis erfolgt luftig in einem Beutel aus Organza.
Rasierseife selber machen
Durch ausgewählte Inhaltsstoffe ist sich eine Rasierseife auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Allerdings ist das Seifen sieden nicht ganz ungefährlich, denn es wird mit ätzenden Stoffen gearbeitet. Eine Schutzausrüstung ist deshalb unabdinglich.
Als Grundrezept empfiehlt sich zur Herstellung von Rasierseife:
- 310 g destilliertes Wasser
- 300 g Olivenöl
- 450 g Kokosöl
- 150 g Rapsöl
- 100 g Rizinusöl
- 149 g Natriumhydroxid
Nach dem Schmelzen der festen Fette in einem Topf aus Edelstahl werden die flüssigen zimmerwarmen Öle zu der Mischung gegeben und anschließend das Ganze abgekühlt. Natriumhydroxid (Ätznatron) ist für die Verseifung zuständig. Tragen Sie Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und verwenden Sie zur Herstellung von Rasierseife einem hohen Topf, um Spritzer der nun ätzenden Seifenlauge zu vermeiden. Spritzer der Seifenlaufe führen zu Verbrennungen und Verätzungen auf Haut und Schleimhäuten. Wenn Sie das Natriumhydroxid mit dem destillierten Wasser vermischen, erfolgt eine exotherme Reaktion. Die Mischung erwärmt sich stark und es entstehen besonders zu Beginn stechende Dämpfe. Öffnen Sie zu Belüftung das Fenster!
Ist die Mischung wieder abgekühlt, geben Sie die Öle hinzu und mixen alles mit einem Mixstab durch. Die Seife entwickelt eine dickliche Konsistenz. Fügen Sie nun die Pflegestoffe hinzu, bevor Sie die breiartige Rasierseife in die gewünschten Formen füllen. In den nächsten 24 Stunden findet der Verseifungsprozess bei Hitze statt. Am besten stellen Sie die Formen in einen mit Handtüchern und Decken ausgekleideten Karton. Am nächsten Tag nehmen Sie die Rasierseife aus den Formen und schneiden diese in handliche Stücke. Die Seife muss nun drei bis vier Wochen reifen, bis sie verwendet werden kann.
Rasierseife – der Test
Die Stiftung Warentest hat Rasierseife bereits im Jahr 2014 gemeinsam mit Rasierschaum, Rasiercreme und Rasiergel getestet. Viele Nutzer wünschen sich aber einen neuen Rasierseife Test, weil sich seitdem viel verändert hat und neue Rasierseife auf den Markt gekommen ist. Positiv wird gewertet, dass für Rasierseife im Gegensatz zu Rasierschaum kein Treibgas benötigt wird und die Seife sehr sparsam im Verbrauch ist. Kritische Substanzen im Rasierseife Test sind Parabene (Mehylparaben/PHB-Ester), EDTA oder Mineralöle. Aus der Liste der Inhaltsstoffe ist Stearinsäure bei Rasierseife nicht wegzudenken. Sie sorgt dafür, dass der Schaum stabil bliebt und eine cremige Konsistenz hat. Bei der Verträglichkeit gab es im Test keine Unterschiede bei den Testprodukten. Alle waren gut verträglich. Als gute Alternative zu Rasierschaum bewertet Stiftung Warentest Rasierseife von Wilkinson Sword.
Rasierseife – gibt es Alternativen?
Eine gute Kernseife macht die Barthaare ebenso weich wie Rasierseife. Bei Haushaltsseife oder Shampoo funktioniert das nicht.
Rasierseife kaufen
Einige Kaufkriterien sind: Da sich überwiegend Männer nass rasieren, haben die meisten Rasierseifen einen herben Duft. Für Frauen gibt es femininere Duftkreationen. Eine gute Rasierseife kommt ohne künstliche Inhaltsstoffe aus, die die Haut reizen könnten. Die meisten Rasierseifen sind rückfettend. Sie trocknen die Haut nicht aus. Bei einer Hartseife dauert das Schaumschlagen länger als bei einer weicheren Seife und wer sich täglich rasiert, sollte von Haus aus eine größere Rasierseife wählen als bei seltener Rasur.
Rasierseife im Tiegel oder ein Rasierseifen Stick?
Wer keine Lust hat, Rasierseife aufzuschäumen, kann auf einen Rasierseife Stick zurückgreifen. Der Stick wird angefeuchtet und im Gesicht aufgeschäumt. Andere Nutzer schaben vom Stick etwas Rasierseife ab und schäumen die Seifenschnitzel in einer Schale auf.
Welches Zubehör für Nassrasieren mit Rasierseife?
- Rasierpinsel
- Seifenschale
- Nassrasierer oder Rasiermesser/Rasierhobel